Obersalzberg Rückmeldung 2
Angesichts eines Dokuments über die mentale Situation der an Erschießungen beteiligten Soldaten (von Juden und Zigeunern in Serbien): Sein Vater sei als Polizist zu einer SS-Polizei-Einheit eingezogen worden, die in Polen und Weißrussland bei Massenerschießungen eingesetzt wurde. Er selbst habe an Exekutionen "Gott sei Dank" nicht aktiv teilnehmen müssen, da sich stets genügend Freiwillige gemeldet hätten.
Diese Zeitzeugenaussage aus zweiter Hand (glaubwürdig) bestätigt zweierlei: a) Befehlsverweigerer wegen Exekutionen wurden nicht kriegsrechtlich verurteilt b) Aus Gründen, die zu untersuchen wären, fanden sich freiwillige Vollstrecker (Goldhagens "willing consecutioners") ohne besondere Skrupel.
Diese Zeitzeugenaussage aus zweiter Hand (glaubwürdig) bestätigt zweierlei: a) Befehlsverweigerer wegen Exekutionen wurden nicht kriegsrechtlich verurteilt b) Aus Gründen, die zu untersuchen wären, fanden sich freiwillige Vollstrecker (Goldhagens "willing consecutioners") ohne besondere Skrupel.
Wolfgang Lindner - 13. Mär, 23:49
Der Gedanken, dass es genug (!) Menschen gab, die sich freiwillig für Exekutionen zur Verfügung gestellt haben, ist noch viel schlimmer als der, dass jemand zu so etwas gezwungen worden ist. Gibt es Menschen, die den Drang, andere zu töten, "in sich" haben? Wenn ja, was machen diese Menschen damit in Zeiten wie diesen, wo es keine Gelegenheit gibt, solche Neingungen auszuleben? Oder war es die Situation, die solche Bedürfnisse hervorbrachte? Ich hoffe auf letzteres - wahrscheinlich weil ich mir die erste Möglichkeit einfach nicht vorstellen mag.
Viele Grüße,
denschie